© DAV/Hans Herbig

Tipps für Naturschutz in den Bergen

1. Abfall mit ins Tal nehmen 

Taschentücher und Bananenschalen verschandeln nicht nur die Landschaft. Taschentücher sind heute extrem reißfest und damit auch sehr schlecht biologisch abbaubar. Das gleiche gilt für Biomüll wie Schalen von Bananen und anderer Tropenfrüchte. Ihr Abbau dauert im Gebirge bis zu zehn Jahre. Denn Tropenfrüchte sind an ein warmes, feuchtes Klima gewöhnt, in dem es vor Mikroben und Parasiten nur so wimmelt. Zum Schutz haben sie Abwehrstoffe auf der Schale, die hierzulande den Verrottungsprozess hemmen. 

 

2. Müll komplett vermeiden 

Eine gute Brotzeit und genügend zu trinken sind wichtig für jede Tour. Wichtig ist aber auch, dass die Verpackung wiederverwertbar ist! Die gute alte Brotzeitdose oder schicke Produkte wie Snack & Go (wiederverwendbare Brotzeittüten) helfen, Plastikmüll zu vermeiden. Wiederverwendbare Flaschen gibt es in allen Varianten und Größen. 

 

3. Augen auf beim Kleiderkauf 

Bergbekleidung wird, wie andere Kleidung auch, meist in Billiglohnländern unter schlechten Arbeitsbedingungen hergestellt. Beim Kauf sollte deshalb auf die Herstellung geachtet werden. Einen guten Überblick über die viele Gütesiegel findet ihr bei der Verbraucherzentrale.  

Zudem sollte man bedenken, dass wasserabweisende Funktionskleidung oft Fluorverbindungen (perfluorierte Kohlenwasserstoffe) enthält. Diese sind gesundheitsschädlich und praktisch nicht abbaubar („forever chemicals“). Daher sind sie inzwischen überall in der Umwelt anzutreffen. Manche Hersteller haben inzwischen Produkte, die ohne diese Chemikalien auskommen.  

Am besten ist es aber hochwertige Produkte kaufen und diese dann möglichst lange tragen! Es gibt auch Firmen, die Sportartikel reparieren oder recyceln. (Beispiel: Patagonia)  

Und: Kleidung immer mit Sprays imprägnieren! WashIn-Produkte gehen über das Abwasser in die Umwelt. 

 

4. Die Anreise umweltverträglich planen 

Für alle TAK-Touren und Ausbildungen gelten die zehn grünen Regeln – ein Richtwert auch für private Unternehmungen: 

  • Die Sektion schließt sich der Empfehlung des DAV an, vermehrt Mehrtagestouren zu unternehmen. 
  • Die Anreise erfolgt, soweit möglich und sinnvoll, mit öffentlichen Verkehrsmitteln. 
  • Für Fahrten, bei denen vollständig auf Autos verzichtet wird, erhalten die Tourenleiter einen Bonus als Aufwandsentschädigung. 
  • Die grünste Tour des Jahres wird ausgezeichnet, die Tourenführer bekommen eine Prämie 
  • Für die Anreise mit Autos werden gut ausgelastete Fahrgemeinschaften gebildet. 
  • Auf Autobahnen wird eine Richtgeschwindigkeit von 130 km/h eingehalten. 
    Es gibt Grenzwerte für das Verhältnis Anfahrt/Tourendauer bei Anreise mit dem Pkw: Tagestouren: Für die Entfernung vom Tourenziel werden als Maximalwert 150 Kilometer einfache Strecke am ersten Tourentag empfohlen. Mehrtagestouren: Je weiterer Tourentag können 100 Kilometer addiert werden (3 Tourentage: 350 km Entfernung zum Tourenziel). 
  • Die Entfernung zum Ziel wird in der Tourenausschreibung angegeben. 
  • Die letzte Meile: Oft scheitert die Anreise mit Bus und Bahn an einer fehlenden Verbindung für die letzten Meter zum Ausgangspunkt – oder daran, dass am Sonntag kein Bus mehr fährt. Hier hilft ein Taxi weiter. Kontakte findet man im Internet oder über den lokalen Tourismusverband. Oft gibt es Sammeltaxis, sodass die Kosten pro Person sehr überschaubar bleiben. 
     

5. Carsharing nutzen 

Der TAK ist Mitglied beim Münchner Carsharing-Anbieter StattAuto. Tourenführer*innen können dort Autos und Kleinbusse ausleihen. Die Kostenabrechnung erfolgt direkt beim Tourenführer. Ein Kleinbus kostet etwa 35 Euro am Tag plus etwa 35 Cent pro Kilometer. Damit kostet eine 250 Kilometer weite Fahrt mit sechs Leuten im Auto etwa 20 Euro pro Person. 

 

6. Buchtipps

Interessante Touren mit kurzer Anreise oder Anreise mit Bus und Bahn