© Bernhard Lenz

TAK Skihochtouren-Aufbaukurs vom 15.03.-20.03.2024

von Bernhard Lenz

04.04.2024

Sieben TAK Skihochtourengeher bauten einen fixen Stand,

einer vergrub den Pickel nicht gut, da fiel ein anderer in die Wand.

Sechs TAK Skihochtourengeher machten Prusik-Knoten in ihre Schlinge,

einer war nicht konzentriert, der sprang im Unglück über die Klinge.

Fünf TAK Skihochtourengeher tranken auf der Hütte ein paar Bier,

einer hörte den Wecker nicht, da waren's nur noch vier.

Vier TAK Skihochtourengeher mussten Steigeisen anzieh'n,

einer hatte nicht richtig zugemacht und ist hängen geblie'n.

Drei TAK Skihochtourengeher planten eine Tour,

zwei fanden den richtigen Berg, einer ging zu weit im Stiergschwez vor.

Zwei TAK Skihochtourengeher fanden einen GPS-Track,

einer hat ihn nicht runtergeladen, da war er plötzlich weg.

Ein TAK Skitourengeher fühlte sich dann sehr allein,

allein machts aber auch keinen Spaß, drum ging er traurig heim.

 

 

Beim sechstägigen Skihochtouren Aufbaukurs auf der Franz-Senn-Hütte konnten die teilnehmenden Kranzler von Freitag bis Mittwoch die Grundlagen zum Durchführen einer Skihochtour erlernen. Nach der morgendlichen Abfahrt in Unterhaching und einem mehrstündigen Aufstieg zur Hütte wurde keine Zeit verschwendet. Eine erste kleine Tour in Hüttennähe erlaubte einen ersten Blick auf die möglichen Tourenziele der kommenden Tage. Nach einigen Knoten-Übungen und einer ausgedehnten Vorstellungsrunde auf der Hütte wurde auf schöne gemeinsame Tage angestoßen.

Der zweite Tag begann mit der selbstständigen Spaltenbergung mithilfe von Prusikschlingen. Dies wurde direkt an der Feuerleiter der Hütte geübt. Am Nachmittag wurde ein unbenannter 2681 Hügel im Stiergschwez bestiegen, welcher beim Abendessen auf den Namen "Bernhardskogel" getauft wurde. Auf diesem wurde das Abseilen an einem felsigen verschneiten Hang mit einem Abseilgerät geübt.

Am dritten Tag teilte sich die Gruppe auf. Ein Teil fokussierte sich auf Grundlagen wie die Nutzung der Eisschraube, die Eissanduhr (Abalakow-Methode) und die lose Rolle, während ein anderer Teil die erste Tour unternahm. Über den Wilden Turm ging es aufs Wilde Hinterbergl, um im Anschluss über den Berglasferner abzufahren. Am Nachmittag wurde erneut gemeinsam geübt.

Der vierte Tag war ein Schneetag und sollte die Grundlage für zwei schöne Tourentage schaffen. Aufgrund des Wetters bot es sich an, in der Umgebung der Hütte weiter zu üben: Fixseile in steilem Gelände, Spaltenbergung und Spitzkehren.

Tag fünf und sechs wurden zu echt Highlights: An beiden Tagen machten sich die Kranzler um 7 Uhr morgens als erste Gruppe auf den Weg ins Stiergschwez, um die Innere Sommerwand und die Kreuzspitze (ein Nebengipfel der östlichen Knotenspitze) zu besteigen. Die Innere Sommerwand mit einem spannenden Grataufstieg ermöglichte es, einige der gelernten Techniken in der Praxis anzuwenden. Die Abfahrt über den Ferner auf unberührten pulvrigen Pisten zauberte jedem Teilnehmer ein breites Grinsen ins Gesicht. Die Anwendungstour zur Kreuzspitze, eigenverantwortlich durch die Teilnehmer organisiert, stellte die Gruppe vor kleine Herausforderungen in der Wegfindung. Dennoch konnte der Gipfel letztlich erklommen werden und nach einer genussvollen Abfahrt konnten alle bei schönstem Sonnenschein auf der Terrasse der Franz-Senn-Hütte einen Kaiserschmarrn genießen.